Samstag, 13. Februar 2016

Rosenwurz besiegt Stress und Depressionen

von Dr. Ulrich Fricke, Chefredakteur von "Länger und gesünder Leben"

Rosenwurz gehört wie die viel bekannteren Pflanzen Ginseng und Ginkgo zu den sogenannten Adaptogenen („Anpassungserzeuger"). Das sind Heilpflanzen, die in der Regel nicht gegen einzelne Krankheiten ein- gesetzt werden, sondern Ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit insgesamt verbessern.
Dabei ist Rosenwurz sogar effektiver und mit deutlich weniger Nebenwirkungen behaftet als schulmedizinische Wirkstoffe. Warum wird sie dann so selten von den Ärzten verordnet? Die Antwort lautet: Die meisten kennen die Pflanze gar nicht! Selbst bei versierten Naturheilkundlern fristet sie ein Schattendasein, weil sie nicht zu den klassischen Heilpflanzen Mitteleuropas zählt.
Diese Effekte von Rosenwurz wurden in Studien nachgewiesen:

  • antidepressive Wirkung
  • größere geistige Leistungsfähigkeit
  • gesteigertes allgemeines Wohlbefinden
  • geringere Schläfrigkeit, schnelleres Reaktionsvermögen
  • höheres Konzentrationsvermögen (z. B. bei Nachtarbeit und in Prüfungssituationen)
  • ausgeprägtere Stresstoleranz
  • weniger Ängste
  • verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit und Ausdauervermögen (z. B. bei Radfahrern und Kosmonauten)
  • erhöhte sexuelle Leistungsfähigkeit
Da der Rosenwurz (Rhodiola rosea) in den nördlichen und östlichen Regionen Europas beheimatet ist, wird die zu den Dickblattgewächsen zählende Pflanze dort schon seit langer Zeit in der Volksmedizin genutzt und an dortigen Universitäten untersucht. In der ehemaligen Sowjetunion wurde der Rosenwurz gezielt zur Leistungssteigerung von Olympia-Athleten und Kosmonauten eingesetzt.

Rosenwurz holt Sie aus der Depression
Wie gut Ihnen Extrakte der Heilpflanze beispielsweise bei Depressionen helfen, ergab eine Studie, die Forscher der Universität von Pennsylvania in Philadelphia/USA im Mai 2014 auf einem Kongress in Miami/USA vor- stellten. Jeweils 57 Patienten mit leichten bis mittelschweren Depressionen erhielten zwölf Wochen lang entweder den schulmedizinischen Wirkstoff Sertralin (z. B. in Zoloft®) oder Rosenwurz- Extrakt (340 bis 1.360 mg täglich).
In beiden Gruppen gingen die depressiven Symptome etwa gleich stark zurück. Dennoch ging der „Sieg" eindeutig an das Naturpräparat: Nur 30 % der Rosenwurz-Probanden litten unter (eher leichten) Nebenwirkungen. In der Sertralin-Gruppe waren es dagegen 63 %. Rosenwurz muss sich also weder hinter dem gegen Depressionen viel bekannteren Johanniskraut noch hinter schulmedizinischen Antidepressiva verstecken.
Möglicherweise wirkt der Rosenwurz sogar lebensverlängernd. Darauf deuten Laborversuche hin, die an der Universität von Kalifornien in Irvine/USA im Jahr 2013 mit Fruchtfliegen unternommen wurden: Der Pflanzenextrakt verlängerte ihre Lebenszeit um 25 %.
Die Pflanze ist also ein ideales Mittel, um Sie aus körperlichen und geistigen Tiefs wieder herauszuholen. Wenn Sie Rosenwurz gut vertragen, spricht nichts dagegen, den Extrakt täglich einzunehmen, um Ihre Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten oder zu steigern.

So nehmen Sie Rosenwurz richtig ein

von Dr. Ulrich Fricke, Chefredakteur von "Länger und gesünder Leben"

  • Bezugsquellen: Rosenwurz ist in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen. Sie erhalten aber in Apotheken entsprechende Präparate als Nahrungsergänzung, z. B. Rhodiolan®, Vigodana® oder Rosenwurz-Extrakt von Sanitas bzw. Avitale (Monatskosten ca. 20 €). Auch im Versandhandel sind Präparate erhältlich (dort oft als „Rhodiola-Extrakt" bezeichnet). Allerdings sind die Kosten hier kaum niedriger als in Apotheken.
  • Einnahmehinweise: Die empfohlene tägliche Dosis beträgt 200 bis 600 mg des Extaktes. Nehmen Sie Rosenwurz-Präparate bevorzugt in den Morgenstunden ein. Die beste Wirkung wird auf nüchternen Magen erzielt, z. B. vor dem Frühstück oder Mittagessen.
  • Wenn Sie eine „Stressphase" voraussehen können, sollten Sie mit der Einnahme etwa drei Wochen vorher beginnen und diese dann während der Phase fortsetzen.
  • Mögliche Nebenwirkungen: Besonders zu Beginn der Therapie kann es zu Schlafstörungen kommen (daher besser morgens einnehmen). Andere Nebenwirkungen treten in der Regel nicht auf. Erst ab Tagesdosierungen über 1,5 g müssen Sie mit nervöser Gereiztheit und/oder Unruhe rechnen.
  • Quelle 

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