Muskelkrämpfe: So lösen Sie das lästige Problem ganz elegant
von Günter Stein
Kennen Sie das
auch? Plötzlich verkrampft sich ein Muskel und löst bei Ihnen qualvolle
Schmerzen aus. Der Muskel ist dann hart und lässt sich kaum noch
bewegen. Das können Sie abschalten. Dank Prof. (DHfPG) Dr. Thomas Wessinghage habe ich da einen Super-Tipp für Sie:
Bei Muskelkrämpfen spielt die
Reizübertragung vom Nerv auf Ihren Muskel eine wichtige Rolle: Reiz
führt zu Anspannung, kein Reiz lässt den Muskel entspannen. Bei
Muskelkrämpfen treten unwillkürliche Nervenreize in schneller Folge auf.
Konsequenz: Der Muskel kann sich nicht mehr entspannen.
Entdecken Sie die Ursachen Ihrer Muskelkrämpfe
Häufig sind folgende Auslöser für die Krämpfe verantwortlich:
- Störungen im Elektrolythaushalt.
Bei hohen Außentemperaturen oder wenn Sie
beim Sport stark schwitzen, sind Muskelkrämpfe häufig die Folge eines
Mangels an Natrium (Kochsalz), selten Magnesium.
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Anzeichen für Überlastung.
Zu intensiver Sport oder zu rasche
Steigerung des Trainings können zu einer übermäßigen Aktivität und
Irritation der Nervenbahnen führen.
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Mangel an Kalzium/Magnesium.
Treten Ihre Muskelkrämpfe im Ruhezustand
auf, kann ein Mangel an dem Mineralstoff Kalzium die Ursache sein.
Leiden Sie unter Wadenkrämpfen in der Nacht, ist meistens
Magnesiummangel der Auslöser.
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Kälte.
Besonders gefährlich, wenn Sie aus der Wärme plötzlich in die Kälte kommen.
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Psychischer Stress.
Führt zu Verspannungen, durch die sich Ihre Muskeln verkrampfen können.
So gleichen Sie einen Elektrolytmangel aus
Gerade bei feuchtwarmer Witterung kann es durch Sport zu hohem Salzverlust kommen. Ich rät Ihnen Prof. (DHfPG) Dr. Thomas Wessinghage bei
solchen Belastungen zu einem natriumreichen Getränk, das zur Vorbeugung
von Krämpfen idealerweise etwa 800 mg Natrium pro Liter liefern sollte.
Achten Sie hier auch auf den Natriumgehalt Ihres Mineralwassers, und
reichen Sie es je nach Gehalt gegebenenfalls mit einer Prise Kochsalz
an. Ein gestrichener Teelöffel Kochsalz entspricht 5 g und enthält 2 g
Natrium. Bei akuten Krämpfen werten Sie Ihre dünne Apfelsaftschorle mit
einem Viertel Teelöffel Kochsalz pro Becher (200 ml) auf.
Gute Magnesiumquellen
Magnesium kommt in den meisten tierischen
und pflanzlichen Lebensmitteln vor, besonders reich an diesem
Mineralstoff sind Vollkorngetreide und daraus hergestellte Produkte,
Nüsse, Hülsenfrüchte sowie grüne Gemüsearten. Fleisch, Wurst, Milch und
Käse enthalten zwar weniger Magnesium, sind aber auch wichtige Quellen,
da Ihr Körper das Magnesium aus tierischen Lebensmitteln besonders gut
nutzen kann.
Warum Sie regelmäßig Magnesium brauchen
Während Natrium überwiegend außerhalb Ihrer
Zellen, beispielsweise im Blut, im Einsatz ist, liegt Magnesium vor.
Der Weg in Ihre Körperzellen ist langwieriger. Daher ist es wichtig,
dass Sie als Sportler generell auf eine ausreichende Magnesiumversorgung
achten.
Wie Sie Ihre Magnesiumversorgung steigern
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Bevorzugen Sie Getreideprodukte aus Vollkorn.
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Wählen Sie öfters eine grüne Gemüseart wie Spinat, Salat, Grünkohl, Brokkoli oder Erbsen.
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Setzen Sie regelmäßig Hülsenfrüchte auf Ihren Speiseplan.
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Trinken Sie besonders magnesiumreiche Mineralwässer mit mindestens 100 mg Magnesium pro Liter.
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Meiden Sie Alkohol, da er die Magnesiumausscheidung fördert.
Extra-Tipp: Ihr SOS-Programm bei Muskelkrämpfen
Für jede Art von Muskelkrampf gibt es
hilfreiche Übungen, durch die Sie die betroffenen Muskeln wieder
entspannen können. Hier sind sie:
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Betroffene Muskel
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Erste Hilfe
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Vorderseite des Oberschenkels
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Stellen Sie sich hin, oder legen Sie
sich auf die Seite: Umfassen Sie Ihr Sprunggelenk mit einer Hand, und
ziehen Sie den Fuß von hinten in Richtung Po zu sich heran. Wichtig: Die
Hüfte bleibt gestreckt.
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Rückseite des Oberschenkels
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In Rückenlage: Bringen Sie den
betroffenen Oberschenkel in eine senkrechte Stellung, und halten Sie ihn
mit einer Hand fest, dann strecken Sie Ihr Bein durch. Mit der anderen
Hand drücken Sie dabei ganz leicht auf das Knie.
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Wadenkrampf
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Am besten im Stehen: Stützen Sie sich an
einer Wand/ Geländer ab; in Schrittstellung wird das hintere Knie
gestreckt. Der hintere Fuß bleibt flach am Boden, während Sie das Becken
langsam nach vorn schieben.
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Zehen
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Ziehen Sie Ihre Zehen kräftig nach oben
zu sich hin. Anschließend massieren Sie alle Zehen nacheinander und
gehen ein paar Schritte mit bewusstem Abrollen des Fußes.
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Unterarm
(Innenseite)
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Legen Sie Ihre beiden Handflächen fest
aneinander (wie beim Beten), und schieben Sie die Hände vor der Brust
nach unten, bis die Spannung spürbar wird. Mehrere Male wiederholen.
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Oberarm
(Streckseite)
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Heben Sie den Arm senkrecht nach oben,
und winkeln Sie ihn im Ellbogengelenk ab. Greifen Sie mit der anderen
Hand das Ellbogengelenk, und ziehen Sie es in Richtung Kopf sowie nach
hinten.
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