Lauch - Köstliches Heilgemüse*
*(Zentrum
der Gesundheit) – Lauch ist ein vielseitiges und gesundes Gemüse. Er
wird gratiniert, ins Omelette gebacken, zu Pasta gereicht, in Form einer
Quiche serviert oder gemeinsam mit Kartoffeln zu einer köstlichen Suppe
verarbeitet. Einst wurde der Lauch nicht nur als Gemüse, sondern auch
als Heilpflanze hochgeschätzt. Denn der Lauch liefert neben viel Vitamin
K, Betacarotin und Antioxidantien auch spezielle sekundäre
Pflanzenstoffe, die das Herz und die Gefässe schützen, vor Tumoren
bewahren und bei Infektionen hilfreich sein können.
Lauch: Ein Gemüse mit glorreicher Geschichte.
Der
Lauch (Allium porrum) oder Porree zählt wie die Zwiebel und
der Knoblauch zur Familie der Narzissengewächse, schmeckt aber viel
milder als seine scharfen Verwandten. Er wird nun schon seit mindestens
4000 Jahren als Gemüse- und Gewürzpflanze kultiviert und war früher auch
eine anerkannte Heilpflanze.
Wer weiss, ob die prachtvollen
Pyramiden in Ägypten je erbaut worden wären, wenn er den Arbeitern nicht
als stärkendes Mahl gedient hätte? Der von Starallüren geplagte Kaiser
Nero soll sogar täglich Lauch gegessen haben, da er daran glaubte, er
könne dadurch seine Gesangsstimme verbessern. Aus diesem Grunde erhielt
er auch den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Porrophagus"
(Lauchfresser). Der Lauch wirkt auf die Bronchien zwar tatsächlich
schleimlösend, sich von ihm aber mehr Musikalität zu erhoffen, ist dann
wohl doch etwas zu viel verlangt.
Von Italien aus bahnte sich der
Lauch schliesslich seinen Weg nach Mittel- und Nordeuropa, wo das
aromatische Gemüse freudig aufgenommen wurde. Davon kündet bis heute,
dass der Lauch als Nationalsymbol das Wappen von Wales (England) ziert
und ein Hauptbestandteil des schottischen Nationalgerichtes
"Cock-a-leeki" ist, das bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten nicht
fehlen darf. Doch der Lauch überzeugt auch aufgrund seines Nährwertes.
Lauch – Die Nährstoffe
In
100 g rohem Lauch sind durchschnittlich die folgenden Nährstoffe
enthalten, die Angaben in Klammern zeigen, wie viel Prozent des
jeweiligen Nährstofftagesbedarfs mit 100 g Lauch gedeckt werden könnten.
Würden Sie also 100 g Lauch essen, dann wären damit 30 Prozent Ihres
Tagesbedarfs an Betacarotin gedeckt.
Kalorien: 61
kcalKohlenhydrate: 14 g (davon bis zu 2,3 g Ballaststoffe)Protein: 2
gFett: 0,3 gVitamin K: 47 µg (45 Prozent)Betacarotin: 500 - 800 µg (60 –
100 Prozent), umso mehr Betacarotin ist enthalten, je grüner die
Blätter, daher das Grün nicht entfernen, sondern verwendenVitamin C: 25
mg (25 Prozent)Mangan: 0,5 mg (23 Prozent)
Selbstverständlich enthält der Lauch, wie jedes andere Gemüse auch, noch viele andere Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Wir
möchten Ihnen jedoch insbesondere jene vorstellen, die im Lauch auch in
relevanten Mengen enthalten sind, für die also der Lauch eine besonders
gute Quelle darstellt, wie z. B. für das Vitamin K oder die weiter
unten aufgeführten speziellen sekundären Pflanzenstoffe. Beachten Sie
bitte, dass Sie den Lauch nicht in grösseren Mengen roh essen werden.
Wenn Sie den Lauch aber dünsten, dämpfen, kochen oder was auch immer,
dann kommt es naturgemäss zu Nährstoffverlusten.
Beim Dünsten
– eine der schonendsten Zubereitungsmethoden – gehen beispielsweise 25
Prozent des Vitamin C verloren. Beim Vitamin K hingegen ist nur mit
Verlusten von etwa 5 Prozent zu rechnen. Informationen zu
Nährstoffverlusten beim Kochen finden Sie hier.
Doch wie wirken sich die Nährstoffe im Lauch nun direkt auf die Gesundheit aus? Ballaststoffe: Lauch ist gut für die Darmflora.
Der Lauch gehört zu den wenigen Lebensmitteln mit hohen
Inulingehalten. Inulin ist ein löslicher Ballaststoff mit äusserst
vorteilhaften Wirkungen auf die Darmflora, weshalb Inulin häufig auch
als Nahrungsergänzungsmittel im Rahmen eines gesunden Darmflora-Aufbaus
eingenommen wird.
Der regelmässige Verzehr von Lauch kann daher sehr gut zur Darmgesundheit beitragen.
Lauch nährt dabei nicht nur die nützlichen Darmbakterien, sondern regt
zudem die Darmtätigkeit an. Menschen, die nach Lauchverzehr
zuBlähungen neigen, können diesen durch das Würzen mit Kümmel vorbeugen.
Vitamin K: Lauch beugt Osteoporose vor.
Vitamin
K reguliert die Blutgerinnung, so dass der Lauch als wirklich sehr gute
Vitamin-K-Quelle dem Blut wieder eine gesunde Konsistenz verleihen
kann. Ausserdem ist Vitamin K sehr wichtig für den Knochenaufbau, da es
dafür sorgt, dass Calcium in die Knochen eingebaut wird und nicht etwa
an den Blutgefässwänden abgelagert wird. In einer Studie konnte
nachgewiesen werden, dass Frauen in den Wechseljahren seltener an
einer Osteoporose erkranken, wenn sie ausreichend mit Vitamin K versorgt
sind.
Betacarotin: Lauch schützt vor freien Radikalen.
Lauch
ist eine gute Betacarotin-Quelle und zeichnet sich somit auch durch
seine antioxidativen Eigenschaften aus. Das Betacarotin fängt freie
Radikale ab und schützt infolgedessen die Körperzellen – ganz besonders
die Augen und die Haut – vor einer Schädigung.
Studien haben gezeigt,
dass Betacarotin Herzerkrankungen vorbeugen und vor Krebs schützen
kann. Leider schneiden viele Menschen den grünen Teil der Lauchstange ab
und werfen ihn einfach weg. Tun Sie dies besser nicht, denn genau dort
steckt 300-mal so viel Betacarotin wie im weissen Abschnitt.
Vitamin C: Lauch stärkt das Immunsystem.
Lauch
enthält relativ viel Vitamin C, wodurch die Abwehrkräfte angeregt
werden. Wenn Sie das gesunde Gemüse also öfter auf den Speiseplan
setzen, können Sie sich z. B. vor lästigen Erkältungen schützen. Wenn
Sie den Lauch mit eisenhaltigen Lebensmitteln wie der Hirse kombinieren,
können Sie die positive Wirkung auf das Immunsystem noch verstärken, da
der Körper das pflanzliche Eisen durch das Vitamin C besser verwerten
kann.
Mangan: Lauch wirkt gegen Depressionen und Demenz
Mangan
ist ein essentielles Spurenelement und ein wichtiger Bestandteil vieler
Enzyme. Wer viel Lauch isst, kann überdies die Aufnahme des Vitamins B1
steigern, das wiederum für starke Nerven wichtig ist. Zudem haben
Studien gezeigt, dass eine erhöhte Zufuhr von Mangan
gegen Depressionen sowie Altersdemenz wirkt und epileptische Anfälle auf
natürliche Weise verringern kann.
Lauch – Die Heilwirkung
Im
Gegensatz zu seinem Geschwisterpaar Knoblauch und Zwiebel ist der Lauch
noch immer ein Stiefkind der medizinischen Forschung und wird heute
nicht mehr als Heilpflanze eingestuft. In der traditionellen Medizin
waren/sind z. B. die folgenden Anwendungsbereiche des Lauchs von
Bedeutung: EntschlackenHerzkreislauf-ErkrankungenAnregung der
Nierentätigkeit und Vorbeugung von NierensteinenFörderung der
VerdauungBeschleunigung des GallenflussesBronchialerkrankungen
Da
der Lauch dieselben bzw. ähnliche Inhaltsstoffe enthält wie seine
medizinisch anerkannten Verwandten, darunter z. B. schwefelhaltige
ätherische Öle und Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe), sollte ihm im
Bereich der Phytotherapie endlich wieder mehr Bedeutung zukommen. Viele
Experten sind sich nämlich einig, dass Lauch zumindest dazu beitragen
kann, solchen Erkrankungen vorzubeugen, die im Zusammenhang mit
oxidativem Stress und chronischen Entzündungen stehen, wie z.
B. Arteriosklerose,Diabetes Typ 2 und Krebs.
Der Lauch
zeichnet sich durch einen besonders hohen Polyphenolgehalt aus und
enthält z. B. beachtliche Mengen des Flavonoids Kaempferol. Bislang
konnte in diversen Studien nachgewiesen werden, dass Kaempferol die
Innenwände der Blutgefässe vor Schäden schützen kann und somit auch zur
Herzgesundheit beträgt. Dies wird darauf zurückgeführt, dass Kaempferol
die freien Radikale abfängt und neutralisiert. Ausserdem gibt es
schon eine ganze Reihe von Untersuchungen, die gezeigt haben, dass
Kaempferol Krebs vorbeugen, bereits vorhandene Tumorzellen in den Tod
treiben und das Wachstum von Metastasen verhindern kann. Diese Forschungsergebnisse konnten anhand einer an der West Virginia University durchgeführten Studie bestätigt werden.
Zudem
wird dem Kaempferol eine antimikrobielle sowie antientzündliche Wirkung
zugeschrieben. Auch das nachfolgend beschriebene Allicin wirkt
antimikrobiell und antientzündlich, so dass sich diese Stoffe
gegenseitig verstärken und unterstützen können – und aus dem Lauch ein
ganz besonderes Lebensmittel machen.
Allicin im Lauch: Ein natürliches Antibiotikum.
Im
Lauch befindet sich eine schwefelhaltige Aminosäure namens Alliin. Sie
befindet sich im Zellplasma. In kleinen Zellbläschen (Vakuolen) bewahrt
die Zelle ein Enzym auf – die sog. Alliinase. Wird der Lauch (oder auch
der Knoblauch oder eine Zwiebel) zerkleinert, dann werden die Vakuole
zerstört. Die Alliinase trifft jetzt auf das Alliin und wandelt es in
Sekundenschnelle in Allicin um. Allicin ist für den typischen scharfen
Geruch und Geschmack von Lauch, Knoblauch und Zwiebel verantwortlich.
Auch ist es das Allicin, das eine starke antibakterielle und pilztötende
Wirkung mit sich bringt.
Forscher sind mitunter der festen
Überzeugung, dass Allicin ein natürliches Antibiotikum darstellt und im
Hinblick auf die zunehmende Antibiotikaresistenz zukünftig ein
vielversprechender Wirkstoff sein könnte. Allicin erhöht ferner die
körperliche Fitness, senkt den Cholesterinspiegel sowie
den Blutdruck und gilt bereits jetzt als anerkanntes Mittel gegen
Arteriosklerose.
Äusserlich werden entsprechende Präparate gegen
Pilzerkrankungen sowie Infektionen eingesetzt, die durch Parasiten (z.
B. Zecken) übertragen werden. Auch in der Krebsforschung gilt Allicin
als besonders interessant, da er laut verschiedener Studien Krebszellen
unschädlich machen kann.
Wenn Sie in den vollen Genuss der wertvollen
Inhaltsstoffe des Lauchs kommen möchten, sollten Sie beim Einkaufen,
Lagern und Zubereiten die folgenden Tipps beherzigen.
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