Warum die abendliche Einnahme meist besser ist
von Dr. Martina Hahn-Hübner
Blutdrucksenker nehmen die meisten Menschen
morgens. Dabei wäre es deutlich sinnvoller, ihre Einnahme auf den Abend
zu verschieben. Dann wirken sie nämlich morgens noch, wenn der
Blutdruck eher höher ist und können Sie so vor dem gefährlichen
Morgenhochdruck schützen. Zum anderen aber senken Sie so effektiv Ihr
Diabetes-Risiko.
Aber wie hängen Bluthochdruck und Diabetes
zusammen? Die Antwort darauf liefert eine Studie mit mehr als 2.000
Bluthochdruckpatienten, die gegen ihre hohen Werte Medikamente
einnahmen. Die Hälfte stellte ihren Einnahmerhythmus auf Abends um und
verringerten so ihr Diabetes-Risiko deutlich.
Der Grund dafür: Die meisten
Blutdrucksenker wirken auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System
(RAAS). Dieses regelt den Salz- und Wasserhaushalt des Körpers und damit
eben auch den Blutdruck - aber auch die Systeme, die den Blutzucker
regulieren. Je aktiver dieses System ist, desto mehr Glucose gelangt von
der Leber ins Blut.
Die meisten Blutdrucksenker hemmen das RAAS
und verringern so Blutdruck und Blutzuckerspiegel. Da das RAAS nachts
besonders aktiv ist, sind die Auswirkungen der Blutdrucksenker dann also
am größten. Die Studie zeigte, dass eine Einnahme der Blutdrucksenker
am Abend das Diabetesrisiko um zwischen 52 und 69 Prozent senken kann.
Lediglich für Menschen, die Blutdrucksenker
einnehmen, die sich nicht auf das RAAS auswirken, ist der
Einnahmezeitpunkt nicht entscheidend fürs Diabetes-Risiko. Zu diesen
Mitteln gehören Alphablocker oder Kalziumantagonisten.
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