Existiert eine objektive Realität?
22. Januar 2016 von beim Honigmann zu lesen
„Was ist die Wirklichkeit? Wie definiert man das,
Realität? Wenn Du darunter verstehst was Du fühlst, was Du riechen,
schmecken oder sehen kannst, ist die Wirklichkeit nichts weiter als
elektrische Signale interpretiert von Deinem Verstand.“
Morpheus
Liebe Freunde,
habt Ihr Euch schon einmal die Frage gestellt, was
der Unterschied zwischen „real“ und „irreal“ sein könnte? Für wie real
haltet Ihr diesen jetzigen Moment? Natürlich könnte man argumentieren,
dass wir uns gegenwärtig im Zustand des Tagesbewusstseins befinden und
nicht in einer Traumphase. Aber reicht diese Argumentation aus, um uns
einen Aufschluss über den Bestand einer „echten („realen“) Realität“ zu
geben? Sind unsere nächtlichen Träume nicht möglicherweise auch
irgendwie real oder sind nur unsere Wahrnehmungen im Tages- bzw.
Wachbewusstsein der tatsächlichen Realität zuzuordnen?
Der griechische Philosoph Heraklit erklärt, die Menschen befänden sich in einem Zustand traumähnlicher Unbewusstheit. Nach seinem Schüler Sokrates sind wir nicht vollständig verantwortlich für die Handlungen, die zum Leid führen. Seine Lehre besagt im Grundsatz: Niemand
fügt sich oder anderen, bewusst etwas Böses zu. Alles, was der Mensch
in seinem halbschlafähnlichen Zustand anstellt, tut er aus dem Maß
seiner Unbewusstheit heraus. In einem erwachten Zustand – in dem er voll
bewusst wäre –, würde er zu keiner bösen Handlung fähig sein.
Nach Heraklit, Sokrates und Platon et. al. entspricht
unser normales Tagesbewusstsein einem halbschlafähnlichen Zustand.
Gegenüber unseren – meistens – nächtlichen Schlafträumen wäre unser
Tagesbewusstsein lediglich ein erweiterter realerer Traum. Offenbar
existiert aber noch ein anderer erweiterte Zustand zu unserem normalen
Tagesbewusstsein.
Heraklit wusste von der Bedeutung unserer vollen Bewusstheit, die er Wachheit nannte. Im Heraklit-Fragment 89 heißt es: »Die Wachenden haben eine einzige und gemeinsame Welt, jeder Schlafende aber wendet sich ab in seine eigene.«
Heraklit ging es darum, die Menschen darauf
hinzuweisen, noch wacher zu werden, als wir es im normalen
Tagesbewusstsein sind. So wie der „Tagträumer“, der nicht ganz wach
durchs Leben geht, in den nächsten Bach fäll, oder von einem Auto
überfahren wird, so geht es all den halbwachen Menschen, die es bei dem
gewöhnlichen Grad an „Wachsein“ belassen wollen. Sie überlassen ihre
Zukunft veralteten Programmen und Manipulatoren! Noch sind wir alle mehr
oder weniger Wachschläfer, eingebunden in unsere persönlichen
alltäglichen Lebensabläufe, über die wir vergessen, über die genaueren
Wirkungsmechanismen und Wechselwirkungen nachzudenken, denen die
Funktionen unseres schöpferischen Organs Gehirn unterliegen und mit
denen unsere Realität kreiert wird.
Unsere bewusste Wahrnehmung ist nur auf diejenigen
Ereignisse ausgerichtet, die unseren persönlichen Erfahrungen
entsprechen. Ein ganz erheblicher Teil der auf uns einwirkenden
Sinnesreize wird ausgeblendet. Nur etwa ein Millionstel der Gesamtinformation tritt in unsere bewusste Wahrnehmung.
Wenn unser Fokus aber nur auf das gerichtet ist, was unseren
persönlichen Erfahrungen entspricht, verhindert dies eine
Weiterentwicklung unserer kosmischen Evolution. Ein auf seine bisherigen
Erfahrungen ausgerichtetes Wahrnehmen erinnert mich an eine
Einbahnstraße oder Sackgasse. Wir nehmen nur WAHR, was bestätigt, was
wir bereits wissen dabei entwickelt sich aber nichts Neues, es geht
nicht WEITER. So können wir nicht über den Tellerrand hinausdenken. Das,
was wir wahrnehmen, modifizieren wir, passen es in unsere
Denkschubladen und Verstandes-Schemata ein und erfahren die Wirklichkeit
auf diese Weise. Dabei spielen wir lediglich vorgegebene Möglichkeiten
durch, die die Strukturen unseres Egos und seinem Schablonendenken
zulassen. So verhindern wir einen nächsten Evolutionsschritt, die
„Rückkehr nach Eden“.
Während unseres Lebens werden wir uns schrittweise
mehr und mehr über Dinge bewusst, die wir zuvor nicht wahrgenommen
haben. Der große Psychoanalytiker C.G. Jung war davon überzeugt, dass
wir mit einem uns (bis dahin) unbewussten Thema in dem Moment
konfrontiert werden, in dem wir bereit sind, es in unser Bewusstsein zu
integrieren. Nach C.G. Jung muss hierzu die Person das entsprechende
Thema zunächst nach außen projizieren, damit es sich in der Realität
manifestieren und somit wahrgenommen werden kann. Das zu integrierende
Thema kann dabei sowohl in Form einer einzelnen Person als auch eines
Kollektivs in unser Leben treten. Wenn uns unser Unterbewusstsein auf
diesem Wege auf etwas hinweist und wir die Botschaft ignorieren, kehrt
das Thema in der Regel auf deutlichere Weise wiederholt in unser Leben
zurück, damit wir es beim nächsten Mal nicht mehr so leicht ignorieren
können. In diesem Prozess wird das zu integrierende Thema praktisch
immer als negativ erlebt, da es ungewollt in unser Leben eindringt. Aber
etwas Böses kann auch als Katalysator wirken, der bei uns eine
Bewusstseinserweiterung auslöst. Der Schlüssel zu einer positiven
Lernerfahrung liegt nicht unbedingt darin, „das Böse“ erfolgreich zu
besiegen, sondern eher darin, den Sinn zu erkennen, der aus dieser Erfahrung gewonnen werden kann.
Liebe Freunde,
ich halte es für außerordentlich wichtig, sich immer
wieder ins Bewusstsein zu rufen, wen wir ansprechen, wenn wir
Selbstgespräche führen. Mit wem oder was treten wir dabei in Dialog?
Erinnern wir uns immer wieder an unseren elementaren Wesenskern? An das,
was bzw. wer wir wirklich sind – außerhalb der Scheinwelt, außerhalb
der Matrix?
„Geist
ist der elementarste Bereich des Seins, ein unveränderlicher Zustand
der Ewigkeit. Indem der Geist eine Vorstellung bekommt, beginnt damit
sofort seine Transformation, nämlich die Verwandlung der Vorstellung in
die entsprechende Realität. So entstehen Welten um Welten, sämtlich als
Vorstellungen des unpersönlichen Geistes. Das elementarste Naturgesetz
des Kosmos lautet: Geist erschafft Realitäten. Und so beginnt auch
unsere Inkarnationsreise. Noch im Leib der Mutter erfährt das
unpersönliche Selbst immer weitere Erfahrungen, die durch die
Verschaltung der Neuronen als Hardware ihre dazugehörigen Prägungsmuster
in der Materie bewirken. Diese Prägungen bilden unsere
Verhaltensmuster, aus ihrer Ansammlung und Vernetzung bilden sich
Substrukturen usw. Wenn sich nun eine bestimmte Anzahl derartiger
Erfahrungs-Muster zur Hardware verfestigt hat, passiert etwas ganz
Einzigartiges. Das Es verwandelt sich in das Ich, der
›Schleier des Vergessens‹ senkt sich herab: Die Erinnerungen an unsere
göttliche Zugehörigkeit schwinden zunehmend, und die Summe der
Erfahrungsmuster formiert sich zu einer neu angenommenen Individualität.
Dies ist die Geburt des Egos.“ Der verratene Himmel – Rückkehr nach Eden“
So möchte ich diesen Artikel mit einem Zitat aus dem Film Matrix beenden:
„Willkommen“, sagt Morpheus zu Neo, nachdem er sein Hirn von der Matrix befreit hat, „willkommen in der wirklichen Welt“.
Me Agape
Euer
Dieter Broers
Euer
Dieter Broers
Gruß an Dieter Broers
TA KI
Gruß auch von mir an Dieter
Der Honigmann
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