So stellen Sie Trockenobst selbst her
von Dr. Michael Spitzbart, Chefredakteur von Dr. Spitzbarts Gesundheits-Praxis
- Achten Sie darauf, dass Sie das richtige Obst wählen. Nicht alle Sorten sind gleichgut zum Trocknen geeignet. Wählen Sie daher Äpfel, Birnen, Pflaumen, Bananen, Pfirsiche, Aprikosen oder Beeren.
- Schneiden Sie das Obst in Scheiben, damit es sich wirklich gut trocknen lässt. Viertel oder Hälften sind zu groß, sie brauchen zu lange oder trocknen nicht richtig durch.
- Schwenken Sie die Scheiben kurz in Zitronensaft. So verhindern Sie, dass sie durch Oxidation braun werden.
- Verteilen Sie die Obstscheiben nebeneinander auf einem Back- blech. Sie sollten nun drei Stunden lang bei 50 Grad in den
- Backofen. Lassen Sie die Ofentür - wenn möglich (nicht jeder Ofen funktioniert dann) etwas geöffnet. So kann die beim Trocknen entstehende Feuchtigkeit entweichen und macht Ihr Obst nicht matschig.
- Lassen Sie das Obst nach dem Trocknungsprozess noch einen Tag auf dem Backblech, so kann es komplett auskühlen.
- Wollen Sie das getrocknete Obst verwahren? Verpacken Sie es in Schraubgläsern oder Gläsern mit Klemmverschluss. So bleibt es vor Luftfeuchtigkeit geschützt und hält sich rund sechs Monate lang.
Kaufen Sie nur ungeschwefeltes Obst
Wenn Sie Ihr Trockenobst nicht selbst
machen wollen, kaufen Sie es am besten in Bioqualität. Achten Sie dann
darauf, dass Sie Obst nehmen, das nicht geschwefelt ist. Zwar sorgt
Schwefel dafür, dass die Früchte haltbarer sind und ihr schönes Aussehen
behalten. Allerdings kann Schwefel zu starken
Überempfindlichkeitsreaktionen führen.
Denken Sie auch daran, dass Trockenobst
nicht gerade kalorienarm ist. Mehr als 100 Gramm hiervon sollten Sie pro
Tag nicht verzehren - sonst wirkt sich auch diese eigentlich gesunde
Nascherei auf Ihr Gewicht aus.
So gesund sind die alternativen Naschereien wirklich
Aber Trockenobst ist nicht nur süß und
lecker. Im Gegensatz zu Dominosteinen, Marzipan & Co. liefert es
Ihnen wichtige Stoffe, die Ihr Körper braucht, und wirkt sich vielfältig
auf Ihre Gesundheit aus. Es enthält
- Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Kalzium,
- Vitamine, vor allem Vitamin C und E,
- Antioxidantien wie Polyphenole oder Flavonoide,
- Ballaststoffe, die Ihre Verdauung anregen und satt machen,
- Stoffe, die Blutfette wie Triglyceride und LDL- Cholesterin senken.
Besonders wichtig ist der Gehalt an
Antioxidantien. Diese Pflanzenstoffe sind wichtig, um Schäden an den
Zellen Ihres Körpers zu vermeiden. Sie fangen freie Radikale, die auf
Dauer zu schweren Erkrankungen bis hin zu Krebs führen können. Schon mit
rund 50 Gramm getrocknetem Obst können Sie Ihren Bedarf an diesen
Pflanzenstoffen decken.
Wie Trockenobst Ihren Cholesterinspiegel um 23 Prozent verringert
Sehr hoch ist zudem die Menge an
Ballaststoffen, die im Trockenobst enthalten ist. Je nach Sorte können
Sie mit 50 Gramm schon ein Drittel Ihres täglichen Bedarfs decken. Diese
Stoffe sorgen dafür, dass Verdauungsprobleme der Vergangenheit
angehören, und beugen so auch Darmerkrankungen vor. Aber die
Ballaststoffe haben auch noch andere Fähigkeiten: Sie können sich
positiv auf Ihre Cholesterinwerte auswirken. Das hat eine Untersuchung
aus Florida/USA ergeben. Die Wissenschaftler hatten fast 100 Frauen pro
Tag 75 Gramm getrocknete Äpfel zusätzlich zur normalen Ernährung
verordnet. Eine gleich große Gruppe behielt ihre normale Ernährung bei
und bekam kein Trockenobst. Es zeigte sich, dass diejenigen, die die
Äpfel aßen, innerhalb von einem halben Jahr ihre LDL-Cholesterinwerte um
23 Prozent senken konnten. Die des HDLs, also des guten Cholesterins,
stiegen dagegen um 4 Prozent an.
Der Grund dafür: Ballaststoffe sorgen
dafür, dass Gallensäure so schnell wie möglich gebunden und
ausgeschieden wird. Dementsprechend kann Ihr Körper sie nicht
wiederverwenden, sondern muss sie neu bilden - und dafür braucht er
Cholesterin. Überwiegend nutzt er dazu das schlechte LDL-Cholesterin,
sodass sich Ihre Werte verringern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen